Seit wir in der Aufrechten sind wurde an einem Herrgott geschnitzt, gemalt oder getöpfert.
Götter waren die Urheber von Unheil und Heil. Je nachdem es gerade dienlich war.
Als jedoch ein Gott des Heils vor 2000 Jahren die Welt beglückte und kompromisslose Liebe verkündete, galt das nur für die „Gläubigen“.
Der Maler Mathias Schmid geb. 1835 in See, gibt in seinen sozialkritischen Werken einen kleinen Einblick in das patriarchalische Verständnis dieser Zeit. Männer schnitzen an Verschwörungsgeschichten, die ihre Macht erhalten. Frauen haben zu dienen und reproduzieren.
Der Herrgottschnitzer mit seiner Familie ist nur lästig und ein wenig Konkurrent. Er bringt mit seinen Produkten die visualisierten Mythen in die Stuben.
Die großen Herrgottschnitzer sitzen seit 1500 Jahren in Palästen in Rom und schnitzen am Herrgott herum mit immer neuen Synoden und Erlässen.